Wie wir bereits in unserem letzten Heft kurz mitteilten, hat die japanische Firma Kawasaki Aircraft Co., Ltd., Tokio, Ende Februar der Öffentlichkeit eine überraschende Neuentwicklung vorgestellt (und damit gleichzeitig die auch in Deutschland kursierenden Gerüchte von einer Aufgabe der Motorradfertigung schlagend widerlegt): Die Reihe der Kawasaki-Zweitaktmaschinen wurde jetzt nach oben mit einem 500 ccm-Modell erweitert, und diese Fünfhunderter hat zwar auch wieder einen Zweitaktmotor, jedoch keinen Zwei-, sondern einen Dreizylinder!
Schon einmal, Mitte der dreißiger Jahre, versuchte eine dem Zweitaktmotor verschworene Motorradfabrik, eine Dreizylindermaschine auf
den Markt zu bringen: Zunächst mit 750, dann mit 1000 ccm baute man bei Scott in Shipley (Schottland) einen wassergekühlten Reihendreizylinder, der längs in einen Doppelrohrrahmen eingebaut, mit einem Vierganggetriebe und anschließendem Kegelradantrieb verblockt war und über Kette das Hinterrad antrieb. Die Leistung des 1000er Motors betrug (der Motor hatte noch Nasenkolben) 50 PS bei ca. 4000 U/min. Aber dieses schöne Motorrad ist über sechs Versuchsmaschinen hinaus niemals in Serie gegangen - Zweitakter so hoher Kubikzahl galten damals weithin als suspekt, und zudem war wohl auch Scott selbst nicht mehr in der Lage, den Fertigungsanlauf finanziell zu verkraften. |
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