Flop oder Top!

Der 500ccm 2T-Boxer von Markus Raichle und seinem Mitstreiter Armin Schmid, ....aus der Reihe "Deutsche Meisterwerke". Hier wurde mit enormen Aufwand und viel technischem Know-How eine Idee in die Tat umgesetzt, die ihresgleichen sucht! Im privaten Bereich ohne Sponsoren eigentlich in dieser Art nicht machbar und das auch noch ohne irgendwelche Kommerzielle oder Rennsporttechnische Notwendigkeiten. Da sag ich nur......Helm ab! meine Herren. 
Alle Angaben und Daten, sowie die Rohbilder stammen von Markus selbst, Ergänzungen und Kommentare ent- sprangen meiner "Labertasche". Bildveränderungen und Korrekturen, bzw. deren Auswahl und Reihenfolge wurden von mir selbst optimiert (nur meiner Meinung nach!) Insgesamt existiert natürlich sehr viel mehr Bildmaterial, was aber aus Platzgründen hier nicht alles gezeigt werden kann. Prinzipiell geht es in dieser Rubrik aber erst einmal nur um den Motor selbst, das komplette und Bildschöne Motorrad bekommt Dank seiner genialen Einzigartigkeit natürlich noch einen Sonderbericht, den gibt es dann demnächst > HIER <

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Projekt TZR-500

Die Idee, einen eigenen 500ccm zwei Zylinder – 2-Takt Motor zu bauen entstand schon im Jahre 1989. Als ich zusammen mit einem Freund die Leistungsangaben einer 250ccm Crossmaschine sah waren wir erstaunt über die hohen Leistungswerte. Uns stellte sich die Frage was wohl aus einem 500ccm 2-Zylinder Motor an Leistungsdaten zu erwarten wäre. Leider kam mein Freund 1991 bei einem schweren Motorradunfall ums Leben und somit die Idee ins stocken.

Einige Jahre des Hoffens vergingen in der Erwartung das einer der großen Motorrad Hersteller ein vergleich- bares Motorrad auf den Markt bringen würde (Bimota) leider vergeblich. Da beschloss ich selbst einen Motor zu bauen !

1996 war der richtige Zeitpunkt für den Beginn des Projekts TZR500! Weil sich zu dieser Zeit die richtigen Leute mit den entsprechenden Kenntnissen in meinem Umfeld befanden. Insbesondere Armin Schmid der in unserer Firma für die Bereiche CAD und CNC zuständig war. Zuvor begegnete man mir mit großer Skepsis und tat mein vorhaben als Hirngespinst ab. Mit dieser Unterstützung war das vorhaben um einiges leichter zu realisieren.

Wir arbeiteten zu diesem Zeitpunkt alle in der gleichen Firma als Werkzeugmacher, somit sahen wir uns jeden Tag und konnten die Idee immer weiter planen und ausarbeiten. Durch das Gute Verhältnis zu unserem Chef konnten wir außerhalb der Arbeitszeit auf den kompletten Maschinenpark zurückgreifen.

Uns stellte sich die Frage des Motorenprinzips: Die Entscheidung fiel auf einen Boxermotor! Zum einen werden durch dieses Prinzip weniger Vibrationen erzeugt und eine Ausgleichswelle wird überflüssig. Zum anderen flossen Aspekte wie Gewichtsverteilung und Platzverhältnisse in diese Entscheidung mit ein. Nachteilig erwies sich die gleichzeitige Zündung beider Zylinder in Hinsicht auf das Startverhalten und die Leistungsentfaltung.
Bei der Materialauswahl entschieden wir uns für eine hochfeste Aluminiumlegierung aus der Luft- und Raum- fahrttechnik welche gut zerspanbar und gleichzeitig spannungsarm war.
Das Projekt TZR-500 begann:
 
Oktober 1996 - Yamaha YZ-250 Crossmotor gekauft und zerlegt.
März 1997 - Herstellung der Kurbelwelle.
März 1997 - Erwerb einer gebrauchten Yamaha TZR-250 3XV.
Juni 1997 - Vermessen des YZ-250 Motors mit der 3D Messmaschine.
Okt.-Jan. 97/98  - Auswertung der Messdaten und Beginn der Konstruktion des neuen Motorgehäuses im - 
    CAD System. - Erstellung der CNC-Programme.
Dezember 1997 - Besorgung des Rohmaterials, 54kg Aluminium!
Jan.-April 1998 - Fertigung des Motorgehäuses in der Firma unseres damaligen Arbeitgebers 
  - ca. 70% der Fertigung des Motorgehäuses ist übrigens der 1 Mann-Armee Armin Schmid
 zuzuschreiben, er übernahm überwiegend die CAD Konstruktion, CNC Programme und 
 das CNC – fräsen. Ohne ihn wäre die Realisation nicht möglich gewesen!
 

Diese Grundausstattung sollte schon mindestens vorhanden sein, nicht dass da jemand glaubt mit nem Dremel und ner Stichsäge wäre da auch was zu machen ;-)). Präzision ist hier oberstes Gebot.

 

Die Ersten Einstiche ins volle Material.

Das gibt ne Menge Späne und Matsch!

 

Genau so sollte das dann nach Stunden aussehen, die Ersten Gehäusevertiefungen und Wellensitze.

 

Die Zweite Hälfte als Rohform (innen) ist fertig.

Hier wird bereits die Aussenform herausgefräst.

 

Armin Schmid am Gerät, ohne ihn wäre die Durchführung nicht möglich gewesen. Markus bezeichnet ihn gerne als " 1Mann-Armee" 70% der CAD Geschichte gehen nämlich auf sein Konto! Ich würde eher Genie sagen...

 

Notwendige Gehäusebohrungen werden gesetzt...

und Gehäuseausschnitte als Kopie ausgefräst.

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 Copyright © 2006, by Zweitakt-Fred, alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Makus Raichle