60 PS (b.h.p. mit den für Amerika zulässigen
Schalldämpfern) aus 498 ccm = eine Hubraumleistung von 120 PS/Liter. Es ist die Rennmaschinennorm
dieser Klasse — jedoch in diesem Falle für eine sportliche Tourenmaschine
gültig, die in größerer Stückzahl am Band gefertigt wird. Diese Leistung wird nach Angabe
der Fabrik bei 7500 U/min erreicht, und bei einem Kolbenhub von 58,8 mm (Bohrung 60 mm)
ist die Kolbengeschwindigkeit bei dieser Drehzahl
14,7 m/sec, bei 8500 U/min sind es ca. 16,6 m/sec, und bei 9000 U/min steigt die Zahl
auf 17,6 m/sec, ein Wert, der durchaus noch im Bereich einer zu erwartenden guten Zuverlässigkeit
liegt, wenn man 20 m/sec als obersten
Grenzwert für einen Motorradmotor nimmt, der in der Hand von sportlichen Leuten eine annehmbare
Lebensdauer haben soll, die mit der Maschine u. a. auch aktiv am Rennsport teilnehmen.
Und vom Rennsport muß man bei dieser 500er sprechen, die schon von zu Hause aus dafür
genügend PS mitbringt, genau in eine für den Sport wichtige Maschinenklasse paßt und preislich
bei einem Betrag von DM 4300.– ab Importeur in Hamburg für diesen Einsatz ein Schlager
ist!
Wir denken, daß sich ein sehr großer Teil der
Interessenten aus dem Nachwuchs im Straßensport
zusammensetzen wird. Denn auch die Fahrleistungen, und nicht nur die technischen
Daten im Prospekt, werden für dies Interesse sorgen. Es ist ein Modell, das wir uns eigentlich
im Programm eines europäischen Werkes erhofft hatten, das aber nicht von dorther gekommen
ist: Die 500er Maschine, die gleicherweise in serienmäßiger Ausführung für den Straßenrennfahrer
und für den sportlich eingestellten Tourenfahrer gedacht ist und somit zwei Fliegen
mit einer Klappe schlägt. Man erfaßt damit eben einen erweiterten Kundenkreis.
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Trotz aller anderen Besonderheiten an diesem
Motorrad erscheint uns diese Tatsache am bemerkenswertesten
zu sein.
Das große Angebot auf dem amerikanischen Markt und die harte Konkurrenz veranlassen besonders
die Japaner zu erstaunlichen Anstrengungen, und ein Ergebnis dieser Arbeit ist diese
Dreizylinder-Zweitaktmaschine von Kawasaki.
Sie erschien nach äußerst geheimgehaltenen Vorbereitungen urplötzlich auf dem Markt (siehe
auch Heft 6/1969) und setzt leistungsmäßig völlig neue Werte. Bei einem Gewicht von 185 kg mit
etwa halb gefülltem Tank (Inhalt: ca. 15 Liter) haben wir ein Leistungsgewicht von ca. 3,1kg/PS, was sich für reinen Rennsportbetrieb
sicherlich durch Gewichtsverminderung noch unter 3,0 kg/PS bringen ließe (Zum Vergleich:
200 kg Maschinen bei 40 PS = 5,0 kg/PS, hier als Normwert genommen). Das ergibt schon bei
der Beschleunigung erstaunliche Leistungswerte für ein normales Serienmotorrad, und man getraut
sich die Zahlen fast nicht hinzuschreiben: wir haben eine Messung vorliegen von 0-100
km/h in 4,2 Sekunden! Die Japaner geben die 400 m mit stehendem Start in 12,4 Sekunden an
– gemessen wurden bislang in Europa aber 13,2 bis 13,8 Sekunden, und unsere beste Beschleunigungsmessung
waren 23 Sekunden bis 175 km/h. Dabei kommen wir gleich zum Hauptproblem
bei rasanter Fahrt mit dieser pfeifenden Rakete: wie man das Vorderrad am
Boden behält!
Pause. |
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