Die Kawasaki Mach III 800 "Spezial" von Ralf K.

Ralf's Idee war: Eine 3 Zylinder 2 Takt  Kawasaki, optisch wie das 69er H1 Modell in weiß, muss nicht Originalzustand sein und darf ein paar PS mehr haben. Soviel zu seiner Idee :-) Leider musste er bei der Restaurierung manchmal 2 Schritte vor und anschließend wieder 1 Schritt zurück machen. Was einerseits an der Ersatzteilversorgung, andererseits an seinen finanziellen Mitteln lag. Das Ergebnis nach knapp einem Jahr Bauzeit kann aber getrost als "vom feinsten" bezeichnet werden. Oder was meint ihr dazu??

Dieser trostlose rostige Haufen war Ralf's Ausgangsbasis. Ein 72er H1-B Rahmen der aus einem zeitweise unter Wasser stehenden Keller geborgen wurde. Leider zog die Nummer mit dem "aber sie war doch saugünstig Liebling" zu Hause überhaupt nicht. Starkes Kopfschütteln bei "Jackie", seiner Frau, wen wundert's auch.

Die anderen Aufbauteile gaben ebenfalls keinerlei Anlass zur Freude. Von außen sah die Sitzbank noch ganz gut aus, wichtig aber ist wie es darunter aussah (siehe links). Tank und Schutzblech waren mindestens genauso gut. Jetzt war es endlich soweit, "Jackie" zweifelte definitiv an seinem Verstand und das zu Recht!
Das Sitzbankblech wurde gestrahlt, geschweißt und feuerverzinkt der Kantenschutz ist Autozubehör. Die Bank ist übrigens wie sich herausstellte von einer A1/A7, sieht aber nicht schlecht aus, oder? Der Rahmen ist Kunststoff- beschichtet. Schutzblech und Tank strahlen inzwischen auch schon in Midnight-White. Es geht langsam aber sicher voran.
Na also. Schon steht Sie auf den Rädern. Kegelrollenlager in der Gabel und Nadellager in der Schwinge, dazu noch einen 750er Motor aus dem heimischen Regal und sie sieht schon nach Motorrad aus. Weil man ihm erzählte das der Seitendeckel auf der Autobahn immer fliegen ging und er niemals einen Originalersatz bekäme schlug er den mühsamen Weg ein d.h. Negativ- und Positivform anfertigen und Deckel aus GFK selber machen.
Um den geliehenen Originaldeckel nicht zu verändern, wurden die Abdrücke des Schriftzugs nachher natürlich wieder herausgeschliffen.
Irgend wo hat er gehört das der 750er Motor in den Rahmen der 500er passt. Also warum Zeit vergeuden mit Kanäle aufbohren und polieren, nichts geht über Hubraum. Also einen 750er Motor beschafft mit Zylinder die auf 800ccm aufgebohrt wurden. ACHTUNG: Das einzige was passt war eben nur die Befestigung des Motors. Das ganze Zeug im Rahmendreieck muss weiter nach hinten. Natürlich passt der Auspuff auch nicht. 
Bei soviel Hubraum brauchen die Zylinder auch ordentlich Saft. Also wurden bei "Fast by Gast"   34mm Mikuni Flachschiebervergaser geordert. Entsprechend wurde ein Luftfilter mit einem K&N Filter von einem Citroen gebaut.
Und siehe da, es hat etwas genutzt. Erster Platz beim Beschleunigungsrennen in Bremen. Selbst der mit der Z1 Turbo hat es nicht geschafft. Allerdings hat seine H1-Spezial ein paar Federn lassen müssen. Schutzblechstreben und Kettenschutz haben sich wortlos verabschiedet. (Good Vibrations!)
Da die Factory Pipes schon zweimal an der Dämpferbefestigung abgebrochen sind, wurden leichtere Dämpfer aus Kohlefaser angefertigt. Nach knapp einem Jahr Bau- und Restaurations- zeit mit allen Höhen und Tiefen kann man den Umbau als absolut gelungen bezeichnen, oder? Let the good Times roll!!