Die AWP-Kawa Mach IV-R, Projekt X von Zweitakt-Fred.

Ursprünglich wollte ich eigentlich "nur" einen Classic-Racer mit Triple-Motor im Serienfahrwerk  auf- bauen, evtl. mit anderer Schwinge aber auf alle Fälle mit funktionierenden Bremsen. Aber leider ist das "Green Monster" von Ralf K. mit herkömmlichen Mitteln ja nicht zu toppen (..he Ralfi, is ja nur ein Späßchen :-]
Als ich dann gegen Abtretung einer höheren Hypothek einen Rau Rahmen mit Alutank erhaschen konnte, stand mein Plan fest. Schluss mit lustig, eine Bombe soll's werden. Vorerst noch mit Mach III Motor aus heimischen Lagerbeständen, H2 Motoren sind leider so selten wie Pfützen in der Wüste. Aber erst mal die ungezählten Teile des 3D-Puzzel's besorgen, anfertigen oder passend machen und dann zusammen frickeln. Ich versuch euch auf dem laufenden zu halten, aber hegt nicht zu viel Hoffnung, ich hab mir mindestens ca. 2 Jahre dafür Zeit gegeben..... UPDATE: Ab jetzt mit H2-Power, dank Motor aus dem Amiland, siehe Bild 8!

Ja, das ist er nun, der Hauptdarsteller, ein 83er Rau Rahmen nach Bauart Egli. Leider nicht mehr ver- nickelt und von einem Streetfighter etwas gekürzt in schreiendem Zironengelb, aber das sind nur Neben- sächlichkeiten. Einen Alutank(-Faß) vom gleichen Hersteller gab's mit dazu, ebenso eine undefinier- bare Gabel mit 42er Standrohren (Forcella Italia??) wo der Rest abgeblieben ist weiß leider wirklich keine Sau mehr.

...WOW, wieder aller Erwartungen konnte ich doch noch eine Original-Kastenschwinge aus einem geschlachteten Rau-Rahmen ergattern. Bei der Gabel tappe ich allerdings immer noch komplett im dunklen. Weder kenn ich den Hersteller, noch weiß ich welche Bremszangen passen, geschweige denn auf welches Rad mit welchen Bremsscheiben. Ich beschließe erst mal die Veterama abzuwarten und mir ein paar Pils hinter den Knorpel zu gießen!

Das Gerippe steht zwar schon, provisorisch mal mit diversen Achsen und Ständern lose fixiert, aber jetzt wird mir auch bewusst was da noch an Arbeit drin steckt. Aber was soll's, Briefmarken sammeln finde ich eben langweilig. Angeblich sollen Räder von PVM oder Vincent passen und in die Gabel evtl. Brembo Sättel der 08er Serie. Die allerdings nur mit 300er Scheiben oder Bremssatteladapter, also beides nur gegen dickes Geld. Merkt ihr was....?

Rad hin und Gabel her, da ich auf die Schnelle nicht weiterkomme und mein Gewissen beruhigt bzw. das Auge unbedingt was sehen will, steck ich mal ein paar Teile zusammen. Koni's damit die Schwinge nicht abfällt, das Alu-Büffelfaß wegen dem Design und mein alter Höcker dazu um Probe zu sitzen. Gott sei Dank sieht mich jetzt niemand, wie ich mit Flappe im Gesicht und angewinkelten Knien auf einem Rohrgestell  im Keller herumturne. Wenn da was rauskommt, stecken die mich in's Heim.

Wie ich herausgefunden habe handelt es sich bei oben genannter Gabel um eine original franz. Martin- Gabel, zu der tatsächlich 08er Brembo-Zangen in Verbindung mit 300er Scheiben passen. Beide Teile sind zwar problemlos noch zu kriegen, die Nabe mit Rad dazu allerdings nicht so leicht. Deswegen sitzt vorne jetzt eine Z1R Gabel in einer modifizierten Z 900 Brücke auf üppigen 62mm FAG Kegelrollenlager mit Alu- Stummeln. Für hinten konnte ich noch Koni's mit progressiven Duplexfedern auftreiben, die bei RAU damals auch original oft verwendet wurden.

Als Räder hab ich jetzt Kawa-Gußräder verbaut, vorne in der Dimension 18" von der Z1-R und hinten von der Z1000 ebenfalls in 18". Geeignete Bremssättel zu den montierten und gelochten Serienscheiben muß ich noch auftreiben. Vom optischen her passen die Teile ganz gut, oder wie wir in Franken sagen "wie der Arsch auf den Eimer". Die Hauptarbeit für die nächste Zeit wird jedoch das Einpassen des Motors sein, derzeit "verliert" sich der nackte Rumpfmotor noch etwas im Rahmen. Mit der Kettenflucht könnte ich ganz gut hinkommen, wenn nicht dann eben mit einem Offsetritzel.

Die Halterung vorne muß noch modifiziert und eine parallele "Doppellagerung" dazu angefertigt werden. Die hintere Aufnahme wird komplett neu aus Dur-AL konstruiert, hoffentlich wird sie noch fertig bevor ich in der Klappse lande. Die ewige Fummelei  und die Angst davor, dass mir der Rumpf beim herunterfallen den "Schaltzeh" abquetscht treiben mich noch in den sicheren Wahnsinn. Insgesamt gesehen geht es zwar langsam aber stetig voran. Nach langwieriger Suche konnte ich sogar eine passende und bezahl- bare Rau/Egli Vollverkleidung für die Karre auftreiben.

Im Sommer dieses Jahres kam dann eine stabile Holzkiste mit Lufthansa Jet-Cargo in Nürnberg am Flughafen an. Absender war ein gewisser Tim W. aus Atlanta / USA. Drei mal dürft ihr raten was in dieser Kiste drin war, ...ja genau, ein Kawasaki H2-Motor Baujahr 1972. Zylinder neu geschliffen und gehohnt, neue Kolben mit Ringen und Bolzen im ersten ÜM. Neu abgedichtet ist er auch schon, aber noch keinen Meter gelaufen. 3 Vergaser bekam ich noch günstig bei einem bekannten H2-Freak in Holland. Es kann weitergehen, aber jetzt mit H2-Power!!! YEAH!!
Nach einigen Test- Schweißproben wurde aus dem raren aber nahtlos gezogenem Reynolds Rohr eine Doppelschleifen Traverse angefertigt und mit den  Dural-Platten am Rahmen verschraubt. Die vordere Rahmen-Strebe wurde dabei etwas gekürzt und mit der Motorwiege sauber verschweißt. Dieser Weg wurde von mir nach intensiven ;-)) Berechnungen  gewählt, um 1)  eine Verbindung zw. Schwingenlager und Vorderohr herzustellen und 2) Druck vom 32 Jahre alten Motorgehäuse zu nehmen was ja nie als tragendes Element konstruiert wurde und sicher instabiler und empfindlicher ist als ein Z1000 Block!!

Vorläufiger Stand der Dinge ist aber, dass:
1)...die Karre zwar schon "gierig" ausschaut, aber immer noch massiv Arbeit drin steckt.
2)...meiner Meinung nach ein Classic-Racer aber so oder so ähnlich auszusehen hat!!
3)...die Abgas-nachhinten-leitungsrohre evtl. noch etwas Feintuning vertragen können
4)...das Teil giftgrün im H1R-A Design lackiert wird und alle Modefarben mir total wurscht sind......!!!!!!!!!!!!!!

Der Tankverschluss ist inzwischen montiert, vorher war da ein Verschluss von einem Bell- Hubschrauber drin mit 140mm. Da das Teil nur schwer bzw. teuer aufzutreiben ist musste eben eine Adapterplatte eingeschweisst werden. Der obligatorische aber sündteure Pingel Benzinhahn passte natürlich nicht an den Originalstutzen, also musste er......bla, bla.

Der elektronische Krempel muss ja auch irgendwo hin. Die Zündspulen sitzen unter dem Alutank ähnlich wie beim Serienmodell. Die PickUps und der Rest wurden auf einer Aluplatte im Rahmendreieck verschraubt. Ob sie da definitiv bleiben weiss ich auch noch nicht genau. Platz für die Minibatterie brauch ich ja auch noch. Der Kabelbaum kommt später noch......
Eigentlich ganz banale Dinge, aber ich hab die Bilder trotzdem mal eingestellt damit man sieht was der kleine Mist für ne Menge Arbeit macht. Jede noch so kleine Halterung muss angefertigt und befestigt bzw. angeschweisst werden.
Auspuffseitig kommen Endschalldämpfer von der KR1-S zum Einsatz, die passen auch optisch zum Gesamtbild und sollten Lautstärkenmässig nicht allzu brutal sein. 1 Dämpfer fehlt mir allerdings noch, die KR1-S hat leider nur 2 davon ;-)) und häufig bekommt man sie auch nicht zu kaufen.
Stück für Stück geht das nu weiter, in der Ruhe liegt die Kraft, sag ich immer ;-) Die Fußrastenanlage stammt von einer Suzuki GSX-R. Die Bremsenseite ist hier schon angepasst, der Kawa Z1000 Brems- zylinder wurde passend gemacht. Die "Schaltseite" dürfte durch die notwendige doppelte Umlenkung etwas schwieriger werden.
Bei den Bedienelementen und Schaltern geht es demnächst weiter, der Kabelbaum noch und die Gasfabrik dann könnte der Erste Probelauf nicht all zu weit entfernt sein, heuer noch ????????.......