Kreidler Florett Rennsatz ab 1972

Als Nachfolger für den bereits 1968 auch für Privatfahrer käuflichen Rennsatz, war ab der IFMA 1972 ein ungleich aufwändiger und modernerer, wassergekühlter Umbausatz mit Drehschiebersteuerung im Programm. Dieser Rennsatz, von Rudi Kunz zur Rennreife entwickelt, passte aber diesmal aus- schliesslich für den Einsatz in Rohrrahmen-Fahrwerke und wurde wiederum nur an OMK - bzw. FIM- Lizenzfahrer mit Nachweis abgegeben.

Kreidler Rennsatz 1973:

1 Zylinder mit Fußdichtung, 1 Zylinderkopf mit geänderter Quetschkante / Verdichtung, 1 geschmiedeter Renn-Kolben mit Ringen,
1 Rennkurbelwelle, 1 Motorgehäuse mit Drehschiebereinlass, 1 Wasser kühler mit elektr. Wasserpumpe, 1 Bing - Rennvergaser 28 mm Durchlass, 1 Renn- Resonanzauspuff, Renn-Zündkerze, diverse Kettenritzel und diverse Kleinteile wie Düsen, Klemmen, Dichtungen, Schrauben usw. Insgesamt ca. 85 Teile (es ist nicht alles abgebildet!)

Was wurde umgebaut:

Der Motor fast komplett, weiter verwendet werden konnte das Fünfgang Seriengetriebe ab Bj. 1971 und die Serienkupplung. Auf Kundenwunsch konnte aber ein Hurth 6 Ganggetriebe geordert werden, was aber tatsächlich nur an eine Handvoll Spitzenfahrer ausgeliefert wurde.

Was kam dabei heraus:

Einzylinder, Zweitaktmotor mit geschmiedetem Flachkolben, Einlasssteuerung über Drehschieber, Umkehrspülung mit zusätzlichen Spülkanälen, Wassergekühlter Zylinder mit Nikasilbeschichtung und Rennkurbelwelle.

Motordaten

Hubraum,	49 ccm
Bohrung, Hub:	40 mm x 39,7 mm
Leistung:	14 - 15,5 PS bei 13.500-15.000 U/min
Vergaser:	Bing Concentric 28mm
Einlasssystem:	Plattendrehschieber
Kraftstoff:	Mischung 1:20 mit Rennöl z.B. Castrol R 20
Auspuffanlage:	Renn-Resonanzauspuffanlage
Kühlung:	Wasserkühlung mit elektrischer Pumpe

Kupplung:	Mehrscheibenkupplung (5) im Ölbad
Getriebe:	Seriengetriebe ab 1971 od. Hurth Sechsganggetriebe
Übersetzung:	Ritzel 13 - 16 Zähne, Kettenblatt 30 - 36 Zähne
Zündung:	Bosch Batteriezündung,

Preis

1,209,-DM (1972) bis 1.532 DM (1975)

Wissenswertes zum Rennsatz :

Dieser Rennsatz als Grundstock für private Fahrer und Tuner, sicherte Kreidler jahrelang die Vorherrschaft bei 50ccm Rennen auch später ohne direkten Werkseinsatz. Mit diesem Werkskit begann Leistungsmässig der Renneinstieg dort, wo die Kreidler-Konkurrenz gerade erst mit Müh und Not angelangt war!! Mit der von Kreidler garantierten Endleistung waren bei einer Vollverkleideten Rennmaschine ca. 160 km/h Endgeschwindigkeit möglich. Angeblich existierte später sogar eine noch etwas schärfere Version mit bis zu 18,5 PS, in wie weit überhaupt und an wen dieser Satz verkauft wurde ist leider nicht bekannt.