Kreidler Florett Rennsatz, ab Ende 1968.


Der offizielle "Rennsatz" für alle Floretts ab Bj. 1968. 

Kreidler Rennsatz 1968:
Der Bausatz enthielt damals folgende Bauteile:
1 Zylinder mit Fußdichtung, 1 Zylinderkopf mit geänderter Quetschkante / Verdichtung, 1 geschmiedeter Renn-Kolben mit Ringen, 1 Dell' Orto - Rennvergaser 25 SS D mit separater Schwimmerkammer und Spezialaufhängung 22mm Durchlass, Vergaserstutzen mit Dichtung, 1 Auspuffkrümmer mit Renn- Birne, Gaszug, Lufthebel mit Seilzug, 370er Renn-Zündkerze, Kettenritzel mit 14 Zähnen, und diverse Kleinteile wie Düsen, Klemmen, Dichtungen, Schrauben usw. (es ist nicht alles abgebildet!)
Was wurde umgebaut: Der Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfer, Vergaser, Zylinder, Zylinderdeckel, Kolben und Auspuffanlage der normalen RS wurden komplett entfernt. Aus der Zündanlage konnten noch die Spulen für Scheinwerfer und Rücklicht etc. ausgebaut werden. 
Das Kurbelgehäuse, Kurbelwelle, Pleuel und Pleuellager sowie Kolbenbolzen und Nadellager wurden weiterhin verwendet. Sie sind zum Teil die gleichen wie die in den Original Kreidler Rennmotoren und deshalb durchaus auch für den Rennbetrieb geeignet. Auch am serienmässigen Fünfganggetriebe der RS wurde nichts abgeändert.
Was kam dabei heraus: Die Arbeiten konnte jeder einigermaßen versierte Motortüftler ohne Probleme selbst durchführen. Aus einer relativ lahmen Serien- maschine wie z.B. der 69er RS, die bei 7500 U/min ca. 5,3 PS leistet und etwa 80 km/h läuft, wird eine 9,5 bis 10 PS starke und 12.500 bis 13.000 U/min drehende,  50ccm Rennmaschine, deren Endgeschwindigkeit bei ca.120 bis 130 km/h liegt, je nach Übersetzung und Fahrergewicht bzw. Luftwiederstand versteht sich natürlich . Die Endgeschwindigkeit konnte durch Aerodynamische Hilfen z.B. Verkleidungen natürlich noch etwas gesteigert werden. 
Preis 299,70 DM (1969)

So, oder so ähnlich hätte ein umgebauter Streetracer natürlich auch aussehen können ;-)) Auch heute hätte so ein Teil noch seine Reize

Der Dell' Orto Vergaser sah montiert schon nach deutlich mehr Power aus! Spätere Varianten des Rennsatzes passten aber leider Gehäuse- technisch nicht mehr in den Press-Schalenrahmen, ....schade!!

Wissenswertes zum Rennsatz :

Der Rennsatz wurde allerdings nur an Besitzer einer Renn-Lizenz oder Ausweisfahrer der FIM oder OMK abgegeben und verkauft, was teilweise sogar richtig überprüft wurde. Dass die so "frisierte" Rennsemmel natürlich keinerlei  Strassenzulassung, geschweige denn eine Betriebserlaubniss hatte, dürfte wohl sonnenklar sein, oder... :-)) Ob sie nicht doch mal in der Ausführung auf öffentlichen Strassen bewegt wurde bleibt aber weiterhin unklar..... Fakt ist, das auch bei Van Veen auf diesem Basisrennkit aufbauend ein Rennmotor weiterentwickelt wurde. Durch Umstellung auf einen linksseitigen Drehschieber-Einlass und Verwendung eines leichter einzustellenden Bing Vergasers in Verbindung mit einem speziell etwickelten Rennauspuff, konnten Ende 1968 schon stolze 14,5 PS bei 14.000 U/min erreicht werden. Für Kreidler ohne jegliches Werks-Engagement die besten Aussichten.
 weitere Info's zu diesem Motorrad: