Maico RS 250 Prototyp, Bj. 1973/74


Auf weitgehend privater Basis entwickelter Viertelliter Prototyp.

Motor, Bauart 1 Zylinder, Zweitakt, Drehschiebereinlaß
Kühlung Luft, Fahrtwind
Bohrung x Hub 76 mm x 54 mm
Hubraum 245 cm³
Nennleistung bei Upm ca. 43 PS / 9000 U/min
Zündung Kröber Thrystor-Zündung, kontaktlos
Vergaser, Querschnitt Ein Bing-Schiebervergaser V38, 38 mm
Starter durch anschieben
Getriebe, Kupplung 6 Gänge, Renngetriebe mit Ziehkeil
Rahmenbauart verstärkter Rahmen der RS2 (Flachrad), Nieser privat
Federung vorn/hinten Telegabel Marzocchi, Schwinge mit verstellb. Girling Federbeinen
Federweg vorn/hinten 120 mm / 105 mm
Standrohrdurchmesser 32 mm
Reifen vorn/hinten 2.75 - 18 und 3.25 - 18 Rennreifen
Bremse vorn Fontana Doppelduplex mit Belüftung, 220 mm
Bremse hinten Trommel Duplex, 180 mm
Tank, Inhalt Aluminium, ?? Liter
Gewicht, trocken 90 kg
Preis unbekannt, Prototyp

Wegen extrem hoher Verdichtung leider sehr schwer startbarer Motor
Selbstgefertigter Rahmen mit dem Nieser-Knick, Resonanz- Auspuff
 

Wissenswertes zu diesem Modell:

Im Winter 1973/74 entstand unter der Führung von Dipl.-Ing. Schier und Hans Hinn auf Basis des neuentwickelten, luftgekühlten 250ccm Serientriebwerks dieser Rennmotor als Prototyp. Trotz einiger Änderungen wie, 38er Vergaser, Renngetriebe, Resonanz-Auspuff etc. praktisch seriengleich, leistet er auf Anhieb stramme 43 PS. In alter Maico Manier übrigens, wurde das Fahrwerk als verstärkte Kopie des RS 125 Flachrades bei Walter Nieser in dessen privater Bastelbude aufgebaut. Da die Leistungsdaten vielversprechend erschienen folgte Anfang 74 der erste Renn Einsatz durch Rolf Minhoff. Dabei zeigten sich einige Schwächen wie: Wegen der extrem hohen Verdichtung schwer zu startender Motor, durch geringe Schwungmasse kaum zu dosierender Leistungseinsatz und auf Dauer doch zermürbende Vibrationen. Als dann auch noch bei hoher Betriebstemperatur der Zylinderkopf undicht wurde, was ja von der alten RS 125 bekannt war, wurde diese Projekt wieder verworfen und eine gute Chance vertan. Rolf Minhoff probierte darauf hin noch auf rein privater Basis die Umstellung auf Wasserkühlung um das Zylinderkopf-Problem in den Griff zu bekommen. Da aber vom Werk mit keinerlei Unterstützung zu rechnen war, wurde auch die allerletzte Chance verspielt und das ganze Projekt schließlich beiseite gelegt. Schade eigentlich, denn mit etwas mehr Engagement und Risiko seitens Maico, hätte es vielleicht doch ein Erfolg werden können. Ich denke da z.B. an die damals sehr populäre Europa-Bergmeisterschaft oder die zahlreichen nationalen Renn Veranstaltungen. Von der Konzeption her, geringes Gewicht, breites Leistungsband etc. hätte es sicher gepasst. Evtl. hätte es sogar noch für einen Straßentauglichen "Tuningkit" gereicht :-}