DKW RM 350, "singende Säge" Modell 1956


Letztes RM 350 Modell Ende der Rennsaison 1956, stark überarbeitet durch Ing. Görg.

Motor, Bauart 3 Zylinder, Zweitakt, 2 Zylinder stehend in Reihe 15 Grad nach 
  vorne geneigt, einer mittig liegend 75 Grad nach vorne.
Einlaß / Auslaß -System Kolbengesteuert /-keines
Kühlung Luft, Fahrtwind
Bohrung x Hub 53 mm x 52,8 mm
Hubraum 348 cm³, 116 cm³ pro Zylindereinheit
Verdichtung  14:1
Nennleistung bei U/min Stand Ende 1956 ca. 45 PS / 13.000 U/min (am Hinterrad)
  die Kurbelwellenleistung dürfte ca. 10% höher gewesen sein!!
Max. Drehmoment ca. 3 kg/m bei -- U/min
Vergaser, Querschnitt 3 Dell' Orto Schiebervergaser S5/28, 28mm, für die stehenden 
  Zylinder mit einer gemeinsamen Schwimmerkammer!
Zündung DKW-Bosch Zündverteiler nadelgelagert, mit 3 Unterbrechern
Zündkerzen Bosch 14mm Ø, W310 bis W400! Typ T16 mit Silber-Elekrtode
Starter durch anschieben
Getriebe, Kupplung 5 Gänge, Getrag Renngetriebe angeblockt, Klauenbetätigt, 
  Mehrscheiben Kupplung im Ölbad.
Rahmenbauart Rohrrahmen aus vergütetem nahtlosem Stahlrohr, Doppelschleife
Federung vorn geschobene Kurzschwinge, nadelgelagert, 50mm Federweg
Federung hinten Schwinge m. Federbeinen nadelgelagert, Girling, 58mm Federweg
Räder vorn/hinten 19" / 18" Drahtspeichenräder, Alu-Felgen mit Avon Rennreifen
Radstand / Steuerwinkel 1350mm / 19-20 Grad
Bremse vorn hydr. betätige Doppelbremsen (ATE) Elektron Naben, 200mm Ø
  Kombi betätigt per Fusspedal, vorn zusätzl. per Handhebel
Bremse hinten hydr. betätige Trommelbremsen (ATE), Verteilung Vo/hi je 50%
Gewicht fahrbereit ca. 147 kg, mit Aluminium Vollverkleidung!
Benzintank, Inhalt Aluminium, ca. 11-32 Liter je nach Rennstrecke
Benzinverbrauch  ca. 8 - 11 Liter pro 100km, Gemisch 1:25 mit Rizinusöl
Höchstgeschwindigkeit max. ca. 230 km/h (gestoppt) je nach Übersetzung
Gebaute Stückzahl  --
Preis Werksmaschine

Deutlich zu sehen, die mächtige hydr. Doppel- Bremse vorne. Das Federbein mit Dämpfer ist im Hauptrohr der Kurzschwinge verbaut.
Dicke hydr. Bremse auch hinten, links zu sehen der Hauptbremszylinder per Fusspedal betätigt, Verteilung ca. 50% hinten/vorne.

 Ein Bild mit montierter Vollverkleidung will ich natürlich nicht vorenthalten.

Wissenswertes zu diesem Modell:

Letztes Rennmodell der RM 350, Stand etwa gegen Ende der Rennsaison 1956. Das standart- mässig mit einer handgetriebenen Aluminiumvollverkleidung versehene Modell trägt die ganz oben im Bild sichtbaren direkten Kühl-Lufteinlässe für die stehenden Zylinder die je nach Renneinsatz aber von der Grösse her variierten. August Hobl wurde mit diesem Modell 1956 noch mal Deutscher Meister und Vize- Weltmeister bis 350ccm. Ewald Kluge, Siegfried Wünsche und Karl Hofmann errangen als DKW Werksfahrer mit dieser "Wunderwaffe" aus Ingolstadt ebenfalls zahlreiche internationale Siege. Zu einer Markenweltmeisterschaft hat es aber leider, auch Pechbedingt, trotzdem nie ganz gereicht. Das noch vorhandene Potential dieser Maschine bei stetiger Weiterentwicklung kann zwar nur erahnt werden, muss aber doch als sehr hoch eingeschätzt werden. Wer weiss, wie viele "Falsch- Takter" sie noch verblasen hätte können, von mir aus auch mit Sechs- oder mehr Zylindern! Aber was soll's, das Ende einer Rennlegende war eben da..... Bereits Ende 1956 musste Helmut Görg mit der Auflösung "seiner" geliebten Rennabteilung beginnen, wobei neben diversen anderen Rennmodellen auch 5 RM 350 ausgelagert wurden. Trotz angeblicher guter Sicherung durch den Werksschutz verschwanden einige Maschinen, auch eine RM 350, und viele Teile dazu auf nimmer- wieder- sehen. Viel Restmaterial der Rennmaschinen, auch seltene Prototypen-Teile, wanderten danach auch noch in der SCHROTTPRESSE! März 1957 war die Auflösung dann endgültig vollzogen, ...hurra! Der stagnierende Motorradabsatz dieser Zeit hatte ein weiteres Opfer gefunden.
 weitere Info's zu diesem Motorrad:
Schnittmodell des Rennmotors nach 1954, 1024 x 789 Pixel

Motor Schnitt ca. 155kb