Flop oder Top!

Der Stredor 500ccm Vierzylinder Doppelboxer, der Eigenbaumotor vom 3fachen Gespannweltmeister Egbert Streuer und Konstruktions-Kollege Rinus Dorgeloo (Stredor). Ziemlich eng der Linie von Helmut Fath folgend wurde hier ebenfalls ein Meisterstück der 2T-Motorentechnik gefertigt. Rein zufällig ist die Ähnlichkeit im Übrigen nicht, Streuer hatte während der Entwicklung mehrfach intensiven Kontakt mit Fath. 
Mein kleiner Bericht zu diesem schönen Stück ist aber weder vollständig noch besonders ausführlich. Ich hoffe noch auf mehr Input und Bilder von meinem Freund Michel du Maine aus Assen, versprochen hat er es mir und lange genug stand der Motor bei ihm zur Dekoration im Flur! ;-))

Sofort und massiv als krasser Unterschied auffallend zu Fath's Entwicklung, sind der sich jetzt wieder gegenüberliegende Ein- und Ausslasstrakt. Strömungstechnisch bringt das im Gespann sicherlich den Vorteil, dass die Vergaserseite in Fahrtrichtung gesehen "voll im Wind" liegt. Der Block selbst wird auch bauartbedingt nicht parallel liegend zur Fahrbahn, sondern leicht nach vorne gekippt eingebaut. Für mich sehr interessant zu Wissen wäre, wie sich dieses Kraftpaket in einem Solorahmen verhalten würde. Wenn man Vergaserseitig den Aufladeeffekt voll nutzen kann und die Auspuffanlage sauber nach hinten und wenig störend verlegt, dürfte das  Leistungsmässig ähnlich wie beim Gespanneinbau liegen. Meiner Meinung nach einfacher zu realisieren und mit weniger Schwachpunkten behaftet als die Vorbilder von König bzw. Fath, zumindest bei einer Solomaschine....denke ich. Die Geschichte mit dem Getriebe dürfte bei Solobetrieb allerdings nicht so einfach zu lösen sein, ich weiss natürlich auch nicht wie der Abtrieb beim Gespannprojekt gelöst wurde. Sind aber alles nur "geistige Ergüsse" meines Zweitaktgehirns, für Leute vom Schlage eines Streuer & Co sicherlich kein Problem bzw. durchaus realisierbar. Und wie gesagt, es handelt sich ja um einen rein für Seitenwagenrennen entwickelten Motor und dazu ist das geniale Teil geradezu optimal.
Schade das Seitenwagen allgemein auf GP Ebene keine Rolle mehr spielen, ausser ein paar rühmlichen Ausnahmen wären sowieso fast alle mit monströsen Falschtaktern bestückt, bzw. müssen es sogar sein! Ich hoffe nur dass dieser Motor bald bei einem Klassik Event seine Wiedergeburt feiern kann und dabei den dominanten "Bayerischen Ackermaschinen" so richtig um die Ohren pfeift.....!!!
Erste Stredor Motoren liefen mit Honda Zylindern und Membraneinlass bestückt, in zweiter Versuchsreihe wurden dann Yamaha Zylinder in Verbindung mit 90º Plattendrehschiebern verbaut. Als bessere Lösung wurde dann auf  Aprilia Zylinder ebenfalls in Kombination mit Drehschiebern (wie im Bild) umgerüstet. Obwohl sich später das Kurbelwellen-Mittellager als Schwachpunkt der Konstruktion herausstellte, zerrte der Motor zu Ende hin trotzdem fast mit 200PS!! am Prüfstand. Kaum vorzustellen, aber wahr!
 

Die Anordnung der Vergaser ähnlich wie beim Fath Motor, allerdings gegen Fahrtrichtung. Antrieb der Plattendrehschieber ebenfalls über Zahnriemen. Rechts noch zu sehen, das Getriebe.
 

Nahezu optimale Verlegung der Auspuffanlage, besser kann man das glaub ich nicht mehr machen.

 

 

Schön kompakter Block, hier gut zu sehen der Zahnriemenantrieb der Plattendrehschieber.

 

Das Getriebe ist in Fahrtrichtung rechtsseitig angeblockt, die Kupplung liegt auf der linken Seite dadurch baut der Motor zwar sehr breit was aber beim Gespanneinbau wiederum egal ist. Von der Gewichtsverteilung her gesehen ist es sogar besser.

  

 
Der 3fache Gespannweltmeister und Mit-Erbauer des Stredor 500cm Doppelboxer Motors, Egbert Streuer (ein aktuelles Bild) von Rinus Dorgeloo ist leider keines vorhanden.

Vorläufige und unvollständige Technische Daten, Motor: Stredor Doppelboxer 500ccm (19??)

Motor
Flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder Doppelboxer-Zweitaktmotor,
2fach Drehschiebergesteuert, quer zur Fahrtrichtung eingebaut. Aluzylinder mit eingepresster
Laufbuchse, Nikasilbeschichtet. Bohrung x Hub: -- mm x -- mm, Hubraum 49?ccm, Nennleistung laut Prüfstand bis knapp 200PS  / bei xx 000 U/min,  

Vergaser
4 Rundschiebervergaser mit zentraler Schwimmerkammer und eigenen Ansaugstutzen, Vergaserdurchlass -- mm. 

Kraftübertragung
Sechsganggetriebe über Trockenkupplung. Sekundärantrieb über Einfach-Rollenkette (Rennkette).

Zündung
Kontaktlose Zündanlage,

 © 2005, by Zweitakt-Fred, alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von M. du Maine und Alle Hamstra.