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  Yamaha RD 350 1WW, Entdrosselung.

Das Modell RD 350 YPVS / 1WW wurde von Yamaha serienmäßig mit 27, 50 und in der offenen Version mit 63 PS ausgeliefert. Gedrosselt wurde die 1WW meist wegen günstiger Versicherungsklassen bzw. Stufenführerschein mit Leistungsbegrenzung. Bei einem Gebrauchtkauf möchte man diese Drosselung natürlich wieder rückgänig machen um den ursprünglichen Biss und den wahren Charakter wieder herzustellen. Das ist  auch mit verhältnissmäßig wenig Aufwand möglich.

Die 1WW-Modelle sind über Reduzierbuchsen im Auspuff und teilweise mit anderen Düsen gedrosselt. Zusätzlich müssen aber für die 50 / 63 PS Versionen auch die Vergaser und das PowerJet System angepaßt werden. Beginnt die Motornummer mit 1WX oder die Vergaserbezeichnung mit 1XE00, so wurde der Motor serienmäßig mit 27 PS ausgeliefert.

Leistung

Hauptdüse

Leerlaufdüse Düsenstock

Æ Reduzierhülse

Hülsenlänge

27 PS

180

25,0 N-8, mit 8 Bohrungen

18 mm Durchlaß

60 mm

50 PS

185

27,5 N-8, mit 4 Bohrungen

26 mm Durchlaß

60 mm

63 PS

185

27,5 N-8, mit 4 Bohrungen

keine, voller Durchlaß

Hülse komplett entfernt

Die Düsennadel steht bei der 27 PS Version auf Position 3. Bei allen anderen 50/63 PS Versionen auf Position 2.

Änderungen am PowerJet-System:
Die 1WW-Modelle besitzen im Gegensatz zu der 31K ein geändertes  Vergasersystem. Zur Gemischanreicherung bei Vollgas dient das sogenannte "PowerJet-System". Die dazugehörige Düse sitzt in der Schwimmerkammer am Anfang des  Schlauches, der unten von der Schwimmerkammer in das Vergaseroberteil führt.

Die offenen 50/63 PS Versionen haben andere PowerJet Düsengrößen (Links 65 / Rechts 60, anstatt 20 bei der 1WX mit 27 PS).
Also Vorsicht!! wenn man einen gebrauchten oder gedrosselten Motor oder Vergaser bekommt; es müssen unbedingt die richtigen Schwimmerkammerdeckel drauf sein bzw. man muß  die Bohrung auf  Links 65 und Rechts 60 aufbohren oder aufreiben. Man kann die Teile aber auch zur Firma Mitsui nach Löhne einschicken.

Das Entfernen der Reduzierhülsen im Auspuff ist eigentlich nicht sonderlich schwierig, obwohl sie mit Schweiß- punkten gesichert sind. Am besten geht das durch ausfräsen, abschleifen der Schweißpunkte oder ausbohren. Hardcore-Tuner können es aber auch mit einem scharfen Trennmeißel ausprobieren. Wichtig ist eine anschließ- ende Kontrolle und (oder) Austausch der Hauptdüse, denn man weiß ja nie was der Vorbesitzer so alles eingebaut hatte. Bei der Gelegenheit kann dann gleich die Schwimmerkammer etc. vom gröbsten "Siff" befreit werden.