Vorstellung Reimo 125ccm

Die erste Vorstellung der "Reimo" 125ccm Rennmaschine aus dem Jahre 1971 vom legendären "Klacks"


Die "Reimo" 
Twin 125ccm

 

Bild rechts: Das Motorrad ist sehr sauber gearbeitet, und man ist mehr als neugierig, welche Fahrleistungen drinstecken. Der Doppelschleifenrahmen macht äußerlich ebenfalls einen guten Eindruck. Das Gewicht der Maschine beträgt ca. 85 kg.
Im Fahrerlager des Motodrom von Hockenheim fanden wir beim Großen Preis von Deutschland eine sehr interessante Neukonstruktion, die zwar noch nicht ganz einsatzbereit war, weil sie praktisch erst wenige Tage vorher fertig wurde, die aber eine technische Delikatesse darstellt, die einige absolute Edelbastler und Könner auf die Räder brachten.
Es handelt sich um einen Eigenbau der beiden Brüder Reinhard aus Ludwigshafen, der Rennsportgemeinde keine Unbekannten als Techniker und Fahrer. Der wassergekühlte Zweitaktmotor hat zwei parallel übereinander nach vorn liegende Zylinder, die beiden Kurbelwellen sind über ein Zwischenrad verbunden, das auch gleichzeitig das Primärantriebsrad darstellt. Zu jedem Kurbelhaus gehört ein Drehschieber.
Die beiden Zylinder sind als ehemalige Zylinder der 50 ccm "Reimo"-Rennmaschine nun so weit bearbeitet, daß insgesamt ein Hubraum von 125 ccm vorhanden ist. Über Drehzahlen und Leistung konnten wir noch nichts erfahren, doch sagte man uns, daß man noch mit Auspuff-Endstücken experimentieren wolle.
Das Getriebe hat sechs Gänge und ist aus Suzuki-Getriebeteilen zusammengesetzt worden, 
die Kröber-Magnetzündung wird ebenfalls vom Zwischenrad aus angetrieben. Die Pumpe der Wasserkühlung ist neben den Zylindern auf der rechten Motorseite angebracht und wird über eine Schnecke angetrieben. Sie pumpt das heiße Kühlwasser in den Kühler, der vor den beiden vorderen Rahmenrohren sitzt. Da der Motor mit Getrenntschmierung arbeitet, ist die Ölpumpe der 350 ccm Yamaha verwendet worden, die auch für die Schmierung aller Hauptlager sorgt. Der Rahmen wurde von den Reinhards selbst konstruiert. 
Der Steuerkopf ist sehr gut abgestützt, die Telegabel stammt von Ceriani. Die hinteren Federbeine ähneln denen der KreidlerRennmaschinen, die Hinterradbremse war in früheren Zeiten Detail eines Adler-Motorrades. 
Der Öltank befindet sich in der Heckstütze des Sitzes.
Zwei Jahre Mühen und große finanzielle Opfer stecken in dieser Maschine, die einen überraschend guten äußerlichen Eindruck macht und in jedem Einzelteil fabelhaft sauber gearbeitet ist. Im Sichtbereich des Fahrers liegt neben dem Kröber-Drehzahlmesser auch der Temperaturanzeiger für das Kühlwasser. Gewicht der Reimo-Twin: ca. 85kg
                                                               Klacks



Links: In diesem Gehäuse rechts befindet sich der Primärantrieb und der Antrieb für Magnet, Ölpume und Wasserpumpe.





Bild unten: Die Verwendung von Innensechskantschrauben läßt auf "Gewußt-wie" schließen. Die Kröber - Magnetzündanlage ist hinter dem oberen Zylinder angebracht, und dort oben sieht man auch die Yamaha-Ölpumpe, die ihren Antrieb auf der rechten Motorseite hat. Die beiden Mikuni-Vergaser sind zusammen mit der Ölpumpe über einen dreifachen Seilzugverteiler mit dem Drehgriff verbunden.                                            (Fotos Klacks)

Der Bericht und die Bilder wurden leicht verändert im anderen Layout aus der "Motorrad 12/1971" entnommen.