Die Deutschen Meister, 1977



	Jahr 1977


	Wolfgang Müller, 27
	aus Stuttgart

Ein alter Hase setzte sich mit Wolfgang Müller in der Schnapsglas-Klasse durch. Der gelernte Graphiker aus Stuttgart hat sich den Titel redlich verdient. Müller: „Nachdem ich jetzt schon seit neun Jahren 50er fahre und bei Grand-Prix-Starts in diesem Jahr ständig Probleme hatte, mußte wenigstens der eine Titel bei der Sache herauskommen." Müllers Problem kennen auch seine Kollegen. Hierzu der Meister selbst: „Die Saison hat mich 10 000 Mark gekostet. Nach der Meisterschaft habe ich rund 100 Firmen wegen eines Sponsorvertrags angeschrieben."

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Wolfgang Müller	Kreidler, 2T	?	?
2	-	-, 2T	-	-


	Bernd Schneider, 23
	aus Wermelskirchen

Ein anderer Schwabe galt als Favorit der 125 ccm -Meisterschaft. Walter Koschine, Vorjahresmeister der Achtelliter-Klasse, trat seinen Titel jedoch an den 23 jährigen Bernd Schneider ab: Koschines Morbidelli hielt im Endlauf nicht durch, und der frischgebackene Meister Schneider aus Wermelskir- chen gestand ein: "Dieser Titel ist für mich jetzt wirklich eine Überraschung."

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Bernd Schneider	Yamaha, 2T	?	?
2	Walter Koschine ?	-, 2T	-	-


	Josef "Sepp" Hage, 29
	aus Tettnang

Die Klasse bis 250 ccm war beispielsweise Tummelplatz für zwei Neulinge, die sich bis zum Endlauf ein hartes Duell um die Titelvergabe lieferten. Josef Hage (29) aus Tettnang und Harald Johler aus dem nur wenige Kilometer entfernten Weingarten sorgten gleich in ihrer ersten Meisterschaft für frischen Wind. Mit nur zehn Punkten Vorsprung hatte schließlich der Doppel Juniorenpokal-Sieger des Vor- jahres, Hage, die Nase vorn, wenn er sich auch im Finale seinem Erzrivalen Johler knapp geschlagen geben mußte.

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Josef "Sepp" Hage, Tettnang	Yapol, 2-T	?	?
2	Harald Johler, Weingarten	Yamaha, 2T	-	-


	Anton "Toni" Mang, 28
	aus Inning

Verblüfft - wenn auch nicht im positiven Sinn - war nach Hockenheim auch Helmut Kassner, der fest mit einer Doppelmeisterschaft in der 350er- und 500er-Klasse gerechnet hatte. Der 30jährige aus Karlsfeld bei München wurde im letzten Lauf von einem bayerischen Landsmann überrumpelt: Toni Mang, 1977 einer der erfolgreichsten deutschen Grand Prix-Piloten, sicherte sich in Hockenheim den Titel der 350er-Klasse.
Der 28jährige Mang, in der kommenden Saison von Kawasaki mit 250er- und 350erMaschinen ausgerüstet und auf die Deutsche und die Weltmeisterschaft angesetzt, ließ sich mit einem einzigen Punkt Vorsprung als neuer Meister feiern.

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Anton "Toni Mang", Inning	Yamaha, 2-T	?	?
2	Helmut Kassner,	Yamaha, 2T	-	-


	Helmut Kassner, 30
	aus Karlsfeld

Für Kassner der schon kurz vor Ende der Saison ankündigte, für ihn sei jetzt endgültig Schluß, blieb der Meisterruhm in der Halbliter-Klasse. Der 30jährige Bayer konnte dabei die Routine von erfolg- reichen Starts bei Weltmeisterschaftsläufen und der Tourist Trophy auf der Isle of Man ausspielen. Den Sieg ließ er sich dann auch nicht mehr nehmen.

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Helmut Kassner, Karlsfeld	Suzuki, 2T	?	?
2	-	-, 2T	-	-


	Siegfried Schauzu, 38
	und
	Lorenzo Puzo, 23

Ungefährdet fuhr schließlich auch Siegfried Schauzu seinen siebten deutschen Meistertitel nach Hause. Der 38-jährige Kraftfahrzeugschlosser, schon seit 1959 auf drei Rädern sehr schnell unterwegs, engagierte im Jun! dieses Jahres den 23 jährigen Italiener Lorenzo Puzo als seinen Passagier. Puzo, der seit 17 Jahren in Deutschland lebt, wird auch in der kommenden Saison mit von der Partie sein, wenn Ex-Weltmeister Schauzu wieder nach Grand Prix Lorbeeren greift. Schauzu: " Das neue Yamaha-Gespann für die Weltmeisterschaft und natürlich auch für die deutschen Läufe ist schon in Vorbereitung."

Platz	Name	Fabrikat	Siege	Punkte
1	Schauzu / Puzo	Yamaha, 2T	?	?
2	-	-, 2T	-	-

Der Artikel wurde im stark veränderten Text / Layout bzw. Bildmaterial aus "Motorrad" Dez/1977 entnommen.